Day 6: Making Friends

Freitag, 6ter September 2019

Wir hatten uns für heute den Besuch der Ostküste vorgenommen, doch heute sollte alles nicht so ganz wie geplant verlaufen, wie sagt mein lieber Onkel immer? Wer Pläne macht ersetzt Zufall durch Irrtum, oderso.

Bereits während des Frühstücks fing es an zu regnen (man beachte die motivierten Gesichter^^), was zu einer ziemlich lustigen Situation führte, da wir das Dach unseres Mietwagens offen stehen gelassen hatten.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf nach Seogwipo, um uns Jejus berühmte Wasserfälle anzusehen. Die Fahrt war lang, meine Müdigkeit groß...

Als wir endlich angekommen waren, besuchten wir zuerst den Jeonbang Wasserfall.

Nachdem ich in Argentinien bereits die Gelegenheit hatte die Iguazú Wasserfälle zu besuchen und Alex und Christian die Niagarafälle schon besucht haben, fühlten wir alle drei uns schon als Wasserfallprofis. Und wahrlich konnten unsere bisherigen Wasserfallerlebnisse nicht getoppt werden, da wegen des Regens der Zugang zum Jeonbang Wasserfall gesperrt war und wir ihn lediglich aus der Ferne betrachten konnten.

Nichtsdestotrotz machten wir uns noch halbwegs motiviert auf den Weg zu den Cheonjiyeon Wasserfällen, die (laut Beschilderung) nur anderthalb Kilometer entfernt sein sollten.

Wieder war das Glück nicht ganz auf unserer Seite, denn obwohl wir jedes Schild auf dem Weg genau studierten, konnten wir die Wasserfälle nicht finden und um ehrlich zu sein, war unsere Motivation für noch mehr Wasser auch ganz schön gedämpft, nachdem wir vom Regen wieder einmal von oben bis unten gut durchgeweicht worden waren.

Statt weiterzusuchen machten wir uns also auf, um den obligatorischen Kaffee mit "Honigbrot" zu uns zu nehmen.

Bei Kaffee und W-Lan bekam das Übel schließlich einen Namen, die heftigen Regenfälle die Jeju im Moment heimsuchen kommen nämlich nicht von irgendwoher, sondern es handelt sich um einen Taifun namens "Lingling", der derzeit auf Südkorea und die Insel Jeju zuzieht. Was das für unsere weitere Reiseplanung heißen wird erfuhren wir erst später...

Nach der Stärkung machten wir uns erst einmal mehr oder weniger gestärkt und erheitert auf den Weg zurück zum Auto, mit dem wir mit Navi noch einmal versuchten diesen verflixten Wasserfall zu finden, was uns dann auch gelang, mehr oder weniger...

Wir fanden den Ort, an dem der Weg zum Wasserfall begann, konnten aber dann die Motivation uns noch einmal in den Regen zu wagen nicht mehr aufbringen, sondern machten uns stattdessen auf den Heimweg.

Wir fuhren dieses Mal nicht an der Küste entlang, sondern durch das Landesinnere, wodurch wir einen der Vulkane Jejus auch einmal aus der Ferne zu Gesicht bekamen...

Zurück im Hotel beschlossen wir nach einer kurzen Pause, die Küste abzufahren, um nach einem Lokal zum Abendessen zu suchen.

Wir entschieden uns für ein kleines Lokal, in dem wieder hauptsächlich Einheimische zu essen schienen. Wiederum wurden wir freundlich begrüßt.

Das Abendessen entwickelte sich zum Ereignis des Tages...


Nachdem uns bei der Auswahl des Essens geholfen worden war, da wir wie immer nichts von der Karte lesen konnten, bat uns die Gruppe am Nebentisch zu ihnen, es wurde aufgetischt und wir ausgefragt. Wir lernten so einige Tischmanieren kennen (die manche von uns schon aus dem ein oder anderen koreanischen Drama kannten..), zum Beispiel wurde Christian gleich einmal von seinem Sitznachbarn gefüttert, er lernte, dass man sich niemals selbst zu trinken einschenkt und, dass Dinge mit beiden Händen gehalten und entgegen genommen werden müssen. Außerdem wurden uns einige Vokabeln beigebracht sowie Aussprache geübt (AnnyeonghaseYO = Hallo bzw. Tschüss, kamsaHAmnida = Vielen Dank).

Die Koreaner hatten einen ziemlichen Spaß damit uns beim Essen zuzusehen und waren etwas verwirrt aber auch erfreut über unsere Begeisterung für Kimchi (fermentierter Chinakohl bzw. Rettich, das rote auf dem Bild rechts).

 


Insgesamt wurde es ein sehr netter und lustiger Abend, auch wenn einiges Überwindung war (für mich war das Fleisch eine wahre Herausforderung) und die Verständigung eher mit Hand und Fuß als mit dem gebrochenen Englisch unserer neuen Freunde funktionierte, war die Gesellschaft sehr nett und machte den Rest des verregneten Tages wett.

 

Die Trinkregeln hatten wir trotzdem leider nicht ganz durchschaut, denn sobald Christian eine Flasche Soju für uns bestellte, wurde diese schon um den Tisch gereicht, so dass wir nie wirklich dazukamen, diesen zu probieren.

 

Zurück im Hotel gönnten wir uns dann noch die Jeju-Soju experience und teilten uns zu dritt ein Fläschchen Soju, bevor wir uns dann mit den Herausforderungen des nächsten Tages auseinandersetzten, der eigentlich unser Abreisetag von der Insel hätte sein sollen.

 

Obwohl wir den ganzen Tag darüber gescherzt hatten, dass wir morgen vielleicht nicht fliegen können würden waren wir dann irgendwie doch überrascht, als schließlich die Nachricht kam der Flug sei wirklich gecancelt worden. Wir werden also mindestens noch einen Tag auf der Insel im Regen festsitzen.

Was für ein Tag!


8.184 Schritte

Kommentare: 1
  • #1

    Ich (Freitag, 06 September 2019 14:25)

    Soju, Seju, Jeju, es klingt ois nur mehr foisch!

Quotes of the day

Alex: "Do gehma de ganze Zeit, um uns Wasser anzuschaun des wo runterfällt und daweil foid uns eh de ganze Zeit Wasser aufn Kopf."

 

Kathi: "I glaub der Wasserfall is a Lüge, den gibts garned."

 

Die Cafébesitzerin schaltet die Klimaanlage ein, als wir durchnässt im Café ankommen.

Christian: "De hods auf mi abgseng.. Oba de bringt mi ned um. I hob a Jackn au!"

 

Christian: "Oida, die Reise is der Wahnisnn, Die Reise is der absolute Wahnsinn!!!"

"Guad, dass i ned zvü Jeju gsoffn hob."

Alex lacht LAUT: "Soju?"

Song of the day