Nachdem jemand in meinem Umkreis positiv auf Covid-19 getestet wurde, musste ich mich für einige Tage in Quarantäne begeben. Ich ließ mich vor Beginn meiner Quarantäne testen, in Leuven ist das für Studierende sehr praktisch gelöst, weil die Universität eigene Testcenter zur Verfügung stellt. Das Ergebnis des Tests war negativ, was schon mal eine ziemliche Erleichterung war. Nach den Regelungen in Belgien musste ich jedoch bis zum siebten Tag nach dem letzten Kontakt mit der positiv getesteten Person in Quarantäne bleiben, bevor ich mich ein zweites Mal testen lassen konnte. Mit diesem zweiten negativen Testergebnis wurde ich aus der Quarantäne entlassen. Während der Zeit meiner Quarantäne konnte ich mich wieder einmal glücklich schätzen über meine Wohnsituation, denn meine Mitbewohner waren wie immer sehr hilfsbereit, gingen für mich einkaufen, brachten wir teilweise sogar das Essen bis aufs Zimmer und besorgten mir Stifte, damit ich zeichnen konnte und mir nicht zu langweilig wurde.
Die allgemeinen Regeln bezüglich Corona haben sich in den letzten Wochen ein paar Mal geändert, sind aber grundsätzlich recht großzügig. Es besteht Maskenpflicht an bestimmten Plätzen und in gekennzeichneten Straßen Leuvens und in Geschäften. Viele Geschäfte haben offen, Restaurants und Cafés sind geschlossen, aber es wurde seitens der Regierung bekannt gegeben, dass eine Öffnung zum ersten Mai nicht unwahrscheinlich ist. Draußen darf man in Gruppen bis zu maximal vier Personen unterwegs sein, diese Zahl ist vorübergehend auf zehn erhöht, dann aber weider gesenkt worden. Reisen innerhalb Belgiens sind dementsprechend möglich, für ein paar Züge gibt es jedoch spezielle Regelungen, wie dass man in Zügen die an die Küste fahren nur am Fenster und nicht neben dem Mittelgang sitzen darf. Es gibt eine Ausgangssperre, die ist aber in Leuven, im Gegensatz zu Brüssel, wo die Regelung ab 22:00 gilt, relativ harmlos, denn in Leuven darf man sich bis Mitternacht im Freien aufhalten. In den letzten Wochen ging es ziemlich chaotisch zu, vor allem an Tagen mit schönem Wetter waren die Parks sehr überfüllt, bis zu einem Ausmaß, wo es kaum mehr möglich war Abstände einzuhalten. Es ist immer wieder sehr zu spüren, dass Leuven eine Studentenstadt ist, so ist beispielsweise am Wochenende auch viel weniger los, da viele Studierende nach Hause zu ihren Familien fahren.