Bolivia in one sentence

...noch mehr Geschichten in einem Satz. (beziehungsweise einigen Sätzen. einigen kurzen Sätzen.)

Anna, Marie und ich beim Kauf eines Kartons Kekse (Einzelpackungen werden nicht verkauft und wir sind ein bisschen verrückt und sehr große Naschkatzen.)

Menschen in Bolivien singen grundsätzlich laut, falsch und mit Begeisterung


Rosmery: "Und wenns an Biomüll habts, dann schmeißts ihn einfach von der Terrasse runter, das haben die anderen Volos auch immer so gemacht.


Wenn ma hamkeman weama so viele Gerichte mit Reis und Nudeln kochen kina...


Wos gibts heid?

Reis mit Gemüse.

Und morgen?

Gebratenen Reis.

Und übermorgen?

Risotto.


"Stell da mal vor, sie wär in Bolivien und würd ah die ganze Zeit schwitzige Menschen Bussal aufs Wangal geben. Würds dann nu Haut auf da rechten Wange hom?"

- philosophische Diskussionen darüber, dass man dank dem traditionellen Bussal aufs Wangal zur Begrüssung auf der rechten Gesichtshälfte mehr Pickel hat.


"De daham beneiden uns, weils bei uns ned so koid is..."

wir sitzen schwitzend bei 38 Grad in unserer Wohnung.


Der Moment wenns beim Essen knackst.

- Hallo Reis!

#ReisimSalz


"22.4. Mit einer Liebesbeziehung endet das Volontariat."

- Hausordnung im Haus des Segens und Verhaltens-regeln für die Zeit des Volontariats, Stand März 2017

Hypothetische Überlegungen der Volontärinnen:

"Es hod nur ghasn ka Liebesbeziehung, i schmus eh nur, ka Liebe."

- "So geht des ned,

wer schmust is fix zam!"


EmpanadaRoulette

wenn es Empanadas mit Käse, Gemüse und Schoko-Banane gibt und man keine Ahnung hat, was einen als nächstes Erwartet.


Marie: "I fühl mi wie a frittierte Empanada."


Marie über die vorige Aussage: "waun hob i des nuamoi gsogd? Ajo, wie i so noch frittierte Empanadas gstunkn hob."


Kathi skyped mit Tobi, dieser muss kurz weg.

Anna: "Mogsd üba dei Vadauung redn? Is okay!"


tenemos un novio para nosotras tres.


Freitag Abend, eine Freundin von zu Hause, welche noch auf ist weil sie fortgeht, fragt: "Was machst du grad?"

Die ehrliche Antwort dazu: "I hea in Mamma Mia Soundtrack und suach Bibelstellen außa."


Ein weiteres selbst gedichtetes Lied:

Voll Vertrauen gebe ich dir mein Mobiltelefon getragen von der Trauer des Entzugs. Am Ende dieser Misa ist mein Handy dann das Ziel, du, ja du das W-lan hast."


Oh, Now i Entiendo!

(Soll heißen: Oh, jetzt verstehe ich es!)

#Spanglisch


als mich das Mädchen mit dem Cheeto T-shirt zum Abschied statt mir nur ein Küsschen zu geben in eine spontane kleine Umarmung zog wusste ich, heute hatte ich mich wirklich verschenkt. und ich hatte meine Sache gut gemacht.


"Morgen solls den ganzen Tag über a bissal bewölkt sein.

des wird doch schön, oder?"

Marie sitzt im Wohnzimmer und pustet frustriert in die Luft...

"i bin mei eigena Venti-lator!"


"es un poco peligroso."

(es ist ein bisschen gefährlich)

- "warum is für uns immer alles so gefährlich?"


"i fühl mi schowieda grauslich.. oba i denk moi i hob mi scho drau gwend."


"Habt ihr in Bolivien im Moment auch Herbst?"

- Haha. Guter Witz!


Lärm.

Ich schließe die Türe.

Anna und Marie sind unbeeindruckt.

ich: "Oba a bissl hods scho ghoifn."

Marie: "Jo... es kummd jetzt aus ana aundan Richtung"

(Häuser in Bolivien sind nicht wirklich dicht...)


"Voi Gangster,

wir gengan außi um 19:00!!!"

- "Jo, VOI GANGSTER...            Oba wir gengan mit da Hausfamilie also sama eigentlich goa ned gangster."


Anna: "Kennds ihr meine Gschwista moi sogn, dass i do voi oft koch und ihr sagts es is guad?!"


warum san de olle so nett zu uns, in Österreich wa des nie so. des is irgendwie traurig.


Marie: "i bin scho so guad im Klo reparian!"


Anna: "y no comas todos solita Emanuel!"

Emanuel: "síííííí..."


Käsebrot mit Marmelade schmeckt ah gaunz guad. Ma gewöhnt si irgendwie dran, dass Käse ned unbedingt wos saures sei muas.

Horizont erweitert


Bolivianer lachen.

Volos lachen auch.

"Wos is witzig?"

"Keine Ahnung."


Marie macht einen Witz. Wir Volos lachen.

Die Bolivianer lachen nicht.

"i finds guad, dass se unsare Witze ah ned vastengan."


Spanisch Faile der Woche:

Die Volos suchen das Wort 'Geheimnis'. Marie kombiniert: "secret... secreto..?"

eine der Anwesenden sagt: "über das spricht man nicht."

Wir denken, wir haben etwas Schlimmes gesagt und entschuldigen uns sogar, da Kinder anwesend sind. Zu Hause googeln wir die Übersetzung zu 'secreto'. Es bedeutet Geheimnis. Ein Geheimnis ist etwas über das man nicht spricht...


Anna"i hoss des wenn Nudln vakocht san...

und do san imma olle Nudln vakocht!"

Marie:"vielleicht kochen se Nudeln so wie Reis bis de ganze Flüssigkeit aufgesaugt hom?"


Als wir eines der Hortkinder fragen, warum er in der letzten Woche nicht im Hort war antwortete er ohne mit der Wimper zu zucken: "ich hatte nichts mehr zum Anziehen."


"Waun foahma wieda moi Göd obhebn?"

- "Du wüsd nur Keks einkaufn!"


Anna holt Wasser aus dem Kühlschrank, das sie für sich eingekühlt hat. Marie und Kathi, eifersüchtig:

STREBA!!!

A: "und... hast 'Bolivia in one sentence' mal weitergeführt?"

ich: "Na... es gibt irgendwie ned mehr so vü"

A: "supa.. a Monat do und wir san scho nimma lustig?!"


"Sie schreibt wos in ihr Buach!"

- Anna und Marie, furchtsam, weil ich wieder einmal irgendwelche ihrer besonders geistreichen Aussagen in mein kleines schwarzes Buch schreibe.


"I geh aufa und denk ma so: 'i riach so... normal... irgendwos föhd.'" - Insektenspray vergessen


"Es ghearad vaboten um diese Uhrzeit zu schwitzen!"


"Iss du amol Zacharia!"

- Spanisch für Profis

(Zanahoria = Karotte)


In der Micro.

3 Volos, 2 Sitzplätze.

Anna: "i fühl mi grad richtig bolivianisch,

außa dass i ka

Hendl

am Schoß hob sondan

a Marie!"


"Wir hom so an Hunger, oba kan gfreits kochn,

i fühl mi wie a Student!"


Ist es ein Fluss?

Ist es ein See?

Nein...

...es ist die Straße.

und das noch vor der Regenzeit!


Kathi: "Anna mocht wos geheimes."

Marie: "Geht oba ned, bei uns deaf kana a Privatsphäre hom."

Marie: "kana deaf a isla sei!"

Isla = Insel; unsere Psychologin hat mit uns darüber gesprochen, dass wir keine Inseln sein, uns nicht abschotten sollen.


Es ist November.

Es ist Wetter zum Verkühlen, oder Wetter zum Sonnenstich kriegen... oder beides!

Bolivien machts möglich!


Marie mit leuchtenden Augen: "I hob dramt, dass ma indn Supermarkt gfoahn san und es woa a

Spar!!!

Es hod ois gebn!"


Im Supermarkt erkennt uns der Kassier schon, da wir nie verstehen, was er uns fragt.


Marie: "Ma head des so laut i denk ma imma die Tür is offen..

daweu is des Haus offen." #nichtganzdicht


Anna: "I gfrei mi imma wieda so, wenn i a Handy leitn hea, weil unsare Handys leitn jo nie..."

Marie: "Joo.... Manchmal sitz i so da und frog mi wos i eigentlich für an Klingelton hab... aba is eh egal, mi ruafd eh keina an."


"So stressfrei werd i glaub i mei Lebn laung nimma lebn."


heute ist ein Tag zum durch die Straßen tanzen.


Nachbarsjunge: "Hola."

Marie: "Wow, so viel hoda scho lang nimma mid uns gredt!"

"schmeckta wie normaler Palatschinken-teig oder wie bolivianischer?"


M: "Glaubst fühlt si da Gecko wohl bei uns?"

A: "Na, weila was, dass in ned mog!"


"wenn ma keine Feinde hod muas ma sis Leben selba schwer machen."


Anna: "En Austria pollo también es carne."

(In Österreich ist Huhn auch Fleisch)

Bolivianerin:

"HAHAHA!"


"Warum bist du noch munter?"

- "Der Moment wo deine Freind no imma ned checkt ham, dass es sowos wie Zeitvaschiebung gibt. Traumhoft!"


Anna ist einer dieser Menschen die mich, wenn ich wieder einmal verrückt bin und einen Wäschekorb aufestze, anlächelt und sagt "fesch bist!"

ich glaube nicht, dass sie weiß wie schön und wertvoll das ist.


Kathi: "mah, i hab irgendwie Angst, dass ma dann in am Joah goanimma so vü midanaund redn."

Marie: "ageh, imma wenn i Verdauungs-probleme hob weadi d Anna anruafn."


Kathi: "des is so als würd ma si zwa Monat kennen und dann heiraten."

Marie: "wir kennan uns nu nedamoi zwa Monat."


"so a oage Beziehung wie de de i mid eich hob ho i sowieso mid sonst koam."


Kathi: "i würd mi jetzt gern niederlegen."

Marie: "Jo, Anna und i legen uns jetzt nieda während du obwoschd, dann habn si wenigsdns zwa niederglegt."


Marie, frustriert:

"In dem Land kanns einfach nie komplett ruhig sein!"


wir schlafen alle nicht sonderlich gut in den bolivianischen Bettchen.

produktiver (nicht ganz ernst gemeinter) Vorschlag dazu: einmal in der Woche schlafen wir am Boden, weil dann können wir uns über unsere Betten noch freuen.


Wir machen Allerheiligenstriezel beim mañana de los niños. Eines der Kinder fragt: "Warum machen wir die Striezel nicht mit Käse?"

wir: "weil sie süß sind?"

Kind: "Ja... und?"


Kathis Dusche geht nur kalt...

Kathi: "Duschts ihr imma woam?"

Anna: "jo!"

Kathi: "Jeden Tog?"


Marie, wieder einmal frustriert:

"I woit grod in gschirr- spüler eirama.."


"Könn ma des feiern, wenn ma den Evangeliumschreiber wechseln? Moch ma a Fest?"