Muttertag
Am 27. Mai, zwei Wochen nach dem österreichischen Muttertag wurden die, in der bolivianischen Kultur hoch gerühmten Mütter, auch hier gefeiert. In Bolivien sind sowohl Mutter-, als auch Vater- (und Kinder-)tag festgelegte Daten. Dieses Jahr fiel der Muttertag zufälligerweise auf einen Sonntag. Da der Muttertag ein großes Fest ist wurden in vielen Schulen freitags und samstags Tänze veranstaltet, bei denen teilweise auch die Mamas tanzen mussten (ja, mussten, in manchen Schulen ist es so, dass die Mamas die nicht tanzen Strafe zahlen müssen oder das sogar die Note des Kindes beeinflussen kann!). Da Freitag und Samstag diesbezüglich schon verplant waren wurde in FAMUNDI donnerstags Muttertag gefeiert.
Wir halfen zuerst nachmittags im Kindergarten mit, danach eilten wir zum Haus des Segens, wo ebenfalls eine Veranstaltung für die Mamas stattfand. Es waren alle Mamas aus dem Projekt zu einem Abendessen eingeladen worden, bevor es jedoch ans Essen ging zeigte unsere Sozialarbeiterin Cristina noch zwei Videos und reflektierte mit den Mamas das Mutter-sein. Auch wir hatten etwas beizutragen, denn wir hatten mit den Jugendlichen der Jugendgruppe ebenfalls ein Video gedreht, in dem die Jugendlichen sich bei ihren Mamas bedankten. Wir hatten außerdem Karten gebastelt über die sich die Mamas ebenfalls sehr freuten. Da das Essen noch nich fertig war, spielten wir mit den Mamas dann noch eine Runde Pantomime, indem wir die Mamas in Gruppen einteilten und diese Gruppen immer die Tätigkeiten erraten mussten, welche eine Mama vorne vorzeigte. Bei Aufgaben wie schimpfen, putzen oder Windel wechseln bewiesen die Mamas alle ihre schauspielerischen Talente und das Gewinnerteam staubte danach jeweils einen Lutscher ab. Auch vom Projekt gab es wie jedes Jahr ein Geschenk für jede Mama. Nachdem diese ausgeteilt worden waren wurden die Mütter schließlich zu Tisch gebeten, es gab Churrasco de pollo mit Reis und Yuca. Es wurde noch ein sehr lustiger Abend.
Samstags hatten wir die Ehre mit unserer Hausfamilie einem der Schultänze beizuwohnen. Die ganze Familie, Papa José, Mama Yenny und die Kinder Ariane, Enrique und Yennifer gingen gemeinsam mit
uns zum Turnsaal der Schule der Kinder, welcher zum Glück ganz in der Nähe liegt. Dort angekommen hieß es erst einmal: warten! Wir warteten etwa zwei Stunden auf den Beginn der Veranstaltung. Die
Zeit vertrieben wir uns, indem wir ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst spielten und Popcorn mit Somo genossen. Es gab wirklich eine Menge zu sehen, denn viele der Mamas trugen bereits ihre
eindrucksvollen Kostüme.
Wir hatten ziemlich viel Spaß und es war wirklich schön so mit
der ganzen Familie unterwegs zu sein. Wir fühlten uns, als wären wir ebenfalls Töchter von Yenny und wir waren mindestens so aufgeregt wie sie und der Rest der Familie, als Yenny dann an der
Reihe war zu tanzen. Wie bei dem letzten Schultanz bei dem wir gewesen waren, wurden auch hier wieder ganz viele Tänze aus verschiedenen Regionen Boliviens und auch aus anderen Ländern
vorgeführt. Die Kostüme waren wie immer umwerfend und unglaublich vielfältig. Von Röcken die kürzer nicht mehr sein könnten bis zu bodenlangen Roben, Anzügen mit Karomuster die etwas an Pyjama
erinnern und Anzüge mit Schellen und schrägen Masken war wie immer alles dabei.
Yenny führte mit ihrer Gruppe einen Tanz namens
"Chovena"
auf,
typisch für das Departamento Beni .
Sie bewies ein sehr gutes Taktgefühl,
wir waren alle unglaublich stolz auf unsere "Mama".
Kommentar schreiben