DOMINGO DE RAMOS

Mein erster Palmsonntag unter Palmen

Am Tag nach Annas Abschiedsfeier mit den jovenes (Jugendlichen) schälten wir uns schon früh am Morgen aus den Betten. Wir hatten uns nämlich vorgenommen an diesem "Domingo de Ramos" (Palmsonntag) in die Morgenmesse in der Kathedrale zu gehen. Zugegebenermaßen spielten wir, als wir um 6 Uhr unsere Wohnung verließen und uns mit grässlichem Wetter konfrontier sahen, kurz mit dem Gedanken wieder zurück in unsere Betten zu kriechen, doch als wir dann eine vermummte Gestalt vor den Toren des Haus des Segens erspähten, rief uns unser Pflichtbewusstsein zum Aufbruch. Die Gestalt stellte sich nicht wie erwartet als Ángel, sondern als Willy heraus. Wir hatten die jovenes am Vorabend eingeladen uns in die Kathedrale zu begleiten und Ángel war der einzige gewesen der zugesagt hatte. Mit Willy im Schlepptau machten wir uns also auf zum Haus von Ángel, der wie sich herrausstellte verschlafen hatte.

Als Ángel fertig war machten wir uns mit dem Micro auf den Weg in die Stadt. Die Prozession von der uns im Zusammenhang mit Palmsonntag erzählt worden war konnten wir zwar weit und breit nirgends auffinden, dafür aber entdeckten wir an etwa jeder Straßenecke jemanden, der Palmbuschen verkaufte. Da dies unser erster Palmsonntag in einem Land war in dem es tatsächlich Palmen gibt, waren wir ziemlich aufgeregt und erstanden natürlich sofort einen der vielen kunstvoll geflochtenen Sträuße. Mit unserer neuen Errungenschaft setzten wir unseren Weg fort in Richtung Plaza, zur Kathedrale. Die Messe hatte schon angefangen, also fanden wir uns im hinteren Teil der bis zum letzten Platz besetzten Kathedrale wieder. Die Messe war sehr schön, vor allem der Gesang beeindruckte uns wie immer sehr.

 

Am Heimweg gönnten wir uns dann noch etwas ganz besonderes (mein bolivianischer Lieblingssnack): Salteñas, Teigtaschen mit Füllung, welche wir zu Hause als Frühstück genossen.

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