EL JARDÍN BOTÁNICO

Besuch im botanischen Garten von Santa Cruz

So unternehmungsfreudig wie meine beiden Mitbewohner-innen eben sind hatten sie sich natürlich schon eine Sonntags-beschäftigung überlegt und zwar stand dieses Mal der Besuch des botanischen Gartens auf dem Programm.

Die Anreise war schon einmal abenteuerlich, da die Beiden darauf bestanden, dass wir den Weg alleine finden würden und niemanden darum bitten müssten uns zu begleiten. Wir hatten uns also von unserem Nachbarn eine Wegbeschreibung geben lassen und uns einfach dementsprechend in die grüne 25er Micro gesetzt. Zur Sicherheit fragten wir beim Fahrer nach, ob die Micro nach Cotoca fahre, wo wir umsteigen mussten, worauf uns der Fahrer erklärte, dass wir in die falsche Richtung unterwegs waren, uns unser Geld zurück gab und aussteigen ließ.

Auf der anderen Straßenseite hatten wir mehr Glück. Wieder fragten wir unsere Mitreisenden, ob wir hier richtig waren und wann wir aussteigen müssten und ein netter Herr erklärte sich bereit uns an der richtigen Stelle bescheid zu sagen. Wir stiegen zur richtigen Zeit aus und wechselten in eine andere Micro. Auch hier fanden sich wieder einige hilfsbereite, welche uns nicht nur sagten, wann wir aussteigen mussten, sondern uns auch als die Micro schon abfuhr noch winkten und hysterisch in die Richtung deuteten in die wir weitergehen mussten.

 

Annas erster Kommentar als wir den botanischen Garten betraten war: "Do gibts Mistkübln. Des gfoit ma!" Der Garten war wirklich sehr sehr schön. Bezeichnend waren vor allem die Bänkchen, Pavillions und Lauben, welche an vielen Stellen strategisch unter tiefhängenden Ästen platziert einen Zufluchtsort für so manches Liebespärchen darstellte, an denen wir dann peinlich berührt schnell vorbeihuschten.
Wir schlenderten durch das Pflanzenparadies und durften so manch Seltsames betrachten. Da der botanische Garten sehr viele schöne bis aufregende Hintergründe zu bieten hat wird er von vielen dazu genutzt, Fotos zu machen. So sahen wir beispielsweise eine Gruppe weiß bekleideter Mädchen in mörderisch hohen Stöckelschuhen durch den Schlamm am Ufer eines ziemlich verdreckten Teichs staksen, während ein Fotograf dabeistand und auf gute Posen lauerte. Diesem Spektakel ähnelnd sahen wir noch zwei weitere Gruppen von Jugendlichen, von denen bei einer allesamt in grünes und bei der anderen alle in rotes Gewand gekleidet waren. Das Mysterium dieser beiden Gruppen mit seltsam übereinstimmender Kleidungsfarbenvorliebe konnten wir leider noch nicht aufklären (Wir fragten später unsere Hausmama Rosmery danach, doch auch sie konnte sich darauf keinen Reim machen).

Wir spazierten weiter, freuten uns, dass es nicht allzu heiß war, freuten uns, dass es riesengroße Kakteen gab, freuten uns, als wir den Ursprung der uns entgegenkommenden Eis essenden Bolivianer entdeckten: Ein Eis-Mann. Ein Mann kurvte auf seinem Fahrrad, dessen Anhänger eine Eistruhe
und jede Menge Eis beherbergte über die schmalen Wege des Gartens, alle paar Meter absteigend und Eis verkaufend. Hierbei bediente er sich um Kunden anzulocken immer wieder einer äußerst nervtötenden kleinen Hupe, von der wir uns allerdings nicht stören ließen, die Freude über das Eis war zu groß!

Einen kurzen Schreckensmoment hatte ich zwischendurch, als sich einer der "Steine" auf unserem Weg plötzlich bewegte und langsam davon krabbelte. Es handelte sich, wie ich nach einem momentanen gefühlten Herzstillstand feststellte, um eine Schildkröte, von denen uns auf unserem Spaziergang dann noch einige mehr über den Weg krochen.


Nach etwa eineinhalb bis zwei Stunden Spaziergang machten wir uns auf dem Heimweg, den wir schon überraschend selbstständig fanden.

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Kommentare: 2
  • #1

    vadder (Montag, 13 November 2017 21:48)

    und... welcher botanische Garten iss der schönere? Kolkata, Santa Cruz oder Linz?

  • #2

    Kathi (Dienstag, 14 November 2017 04:15)

    Gute Frage.. Ich denke der erste Platz geht an Kolkata, der war irgendwie am meisten naturbelassen kam mir vor... kann sein, dass es die Leute dort nur nicht freut was zu ändern aber man muss zugeben, es hat seinen Charme, oder?