Rio Piraí
Um der sonntäglichen Untätigkeit zu entkommen und auch weil wir nun schon ein Monat hier sind und noch immer nicht wirklich viel
von der Stadt gesehen haben, beschlossen wir Sonntag Nachmittag einen Ausflug ins Grüne zu unternehmen.
Maria Fernanda erklärte sich netterweise bereit uns zu begleiten. Wir hatten samstags in der Jugendgruppe erzählt, dass wir alleine hinfahren würden und hörten daraufhin wieder einmal einen schon
sehr bekannten Satz: "Alleine? Das ist viel zu gefährlich!". Dementsprechend also in Begleitung. Evelin, die Tochter unserer Köchin Martha begleitete uns spontan ebenfalls.
Bei der etwa einstündigen Fahrt mit der Micro (Bus) passierte etwas sehr aufregendes. Nachdem meine Sitznachbarin ausgestiegen war, wollte ich einen Platz aufrutschen. In dem Moment bemerkte ich,
dass der Sitz davor auch leer war (der Sitz gaaaanz vorne!!!). Ich schielte hinüber, war mir aber nicht sicher, ob ich mich dort hinsetzen sollte. Der Bus war zum Bersten gefüllt, der Fahrer
machte eine auffordernde Handbewegung also setzte ich mich nach kurzem Zögern hin. Ich fahre generell sehr gerne Micro (wenn ich sitzen kann, stehen in der Micro ist kein Spaß vor allem, weil die
Türen oft nicht schließen) aber der Platz ganz vorne ist definitiv eine neue Stufe! Den Rest der Fahrt grinste ich aus dem Fenster und fühlte mich sehr... wichtig.
An der Endhaltestelle angekommen stiegen wir aus und gingen eine ewig lange Sandstraße entlang. Die Straße war gesäumt von Hütten mit Strohdächern, bei denen Essen und Getränke verkauft wurden.
Immer wieder begegneten uns junge Burschen auf Pferden, welche uns dazu überreden wollten, den Weg zu Pferd hinter uns zu bringen. Am Ende der Sandstraße erwartete uns der Fluss. Beziehungsweise
großteils das Flussbett mit einem kleinen Rinsal Fluss in der Mitte. Für uns war es schwer vorstellbar, dass in der Regenzeit das ganze Flussbett mit Wasser gefüllt sein sollte, es war riesengroß
und sehr sehr trocken. Was uns neben sehr viel Sand noch erwartete waren Unmengen an Menschen. Manche rasten mit Carts über die Sandpiste, andere ritten durch den Sand. Der Großteil jedoch
dümpelte in dem äußerst seichten Flussrinsal in der Mitte. Wir stürzten uns natürlich auch sofort in die Fluten (etwa 40 Zentimeter Wasserhöhe an den tieferen Stellen).
Das Wasser war sehr angenehm und auch die Luft kam uns etwas besser vor als in der Stadt. Wir plantschten ein wenig und machten uns nach einigen Wasserschlachten auf den Rückweg, auf dem wir noch
einkehrten, um Chicha (ein Getränk mit milchiger Farbe und undefinierbarem Geschmack) zu trinken, wozu wir Cuñapés (kleine runde Brötchen die seeehr viel Käse enthalten und deshalb eine seltsam
elastisch-schwammige Konsistenz haben) aßen. Beides traditionell bolivianisch und wenn ich ganz ehrlich bin nicht wirklich mein Fall. Bei der Fahrt nach Hause schlief ich auf Annas Schulter ein.
Kommentar schreiben
Opa (Dienstag, 10 Oktober 2017 22:07)
Liebe Kathi,
das war ja ein ganz netter und interessanter Ausflug. Ich freue mich, dass ihr euch so gut versteht. Nun aber wieder an die Arbeit. Hier mein nächster Spieltipp:
Der Besenmarsch: Im Kreis stehen Sessel, genau um einer weniger als Spielteilnehmer. Der (die) keinen Sessel hat, bekommt einen Besen in die Hand und tippt im Kreis gehend der Reihe nach verschiedene Kindern damit an. Diese müssen dann hinter dem Besenträger gehen (Hand am Hemd), bis eine kleine Schlange entsteht. Wenn der Besenträger sein Gerät fallen lässt müssen alle einen Stuhl suchen und sich setzen. Derjenige, der übrig bleibt, wird der neue Besenträger und das Spiel beginnt von vorne. Abwandlung: Alle tanzen im Kreis zur Musik, wenn sie unterbrochen wird, scheidet derjenige aus, der keinen Stuhl erwischt. Dann wird ein Stuhl weggenommen und das Spiel beginnt von neuem bis nur mehr 2 Spieler übrigbleiben.
Liebe Grüße!
Opa
Kathi (Mittwoch, 11 Oktober 2017 02:01)
Lieber Opa,
in der Tat war der Ausflug sehr schön! Vielen Dank für den weiteren Spieletip, du machst uns das Vorbereiten um einiges einfacher! :)
Liebe Grüße,
Kathi